Dienstag, 2. Dezember 2014

MALEDIVEN - Ein Kurzbesuch

31.Oktober 2012
Nur ein bisschen mehr als eine Stunde Flug von Colombo nach Male. Eigentlich nach Hulhule, das ist die nur einen Kilometer entfernte Airportinsel der maledivischen Hauptstadt. Die Piste ist beruhigende 3000 Meter lang. Mehr als ausreichend für den Airbus 330 der Sri Lankan.Mit der 23.Reihe haben wir wieder einmal den Haupttreffer gemacht. Die einzige von insgesamt 64 Reihen, die keine Fenster hat. So muss ich mir mit den verbleibenden 2cm-Schlitzen der Fenster vor und hinter mir und den Bildern der Bordkamera auf meinem Monitor helfen. Es reicht, um das faszinierende Türkisgrün der Atolle zu sehen, nur wenig beeinträchtigt von dunklen Wolkenfetzen. Vorfreude kommt auf, Erwartung, bald im Paradies und gleich im Land der „1000 Inseln“ zu sein.

Passkontrolle normal, dann kommt der Zoll. Wir haben sicherheitshalber die aus Österreich mitgenommenen Zeitschriften vorher ausgelesen und brauchen uns vor dem Pornographieparagraphen nicht zu fürchten. Auch der medizinisch wertvolle Jameson-Whiskey wurde geleert. Und Hunde, die der Islam als unrein ansieht und deren Einfuhr daher ebenso verboten ist, haben wir heute ganz sicher nicht dabei. Als dann bei der stichprobenhaften Gepäckskontrolle natürlich einer unserer Koffer geöffnet wird, haben wir eigentlich ein reines Gewissen. Aber: da ist noch die Figur des sitzenden Buddhas, die ich im Schnitzereigeschäft in Kandy mühsamst erhandelt habe. Die Einfuhr von Abbildungen und Figuren anderer Religionen ist  im 100% moslemischen Land auch untersagt. Ich bin verwirrt, der Zollbeamte freundlich korrekt. Ich bekomme eine Bestätigung und kann mir meinen Erleuchteten bei Ausreise problemlos wieder abholen. Im Nachhinein komme ich drauf, dass im Koffer auch ein Packerl Salamistangerln ist, Allheilmittel für den Zwischenappetit, Curryalternative und Notverpflegung. Ob mir der Mann vom Zoll geglaubt hätte, dass das Pferdesalami ist? Natürlich ist auch der Import von Schweinen und Schweinsprodukten nicht erlaubt. 

Mit dem Schnellboot dauert es nur 20 Minuten, dann sind wir auf Lankanfinolhu, unserem Inselparadies im Nordmale-Atoll. Unsere Unterbringung heißt einfacherweise und originell „Paradise Island Resort“.

1200 Inseln haben die Malediven, 200 sind bewohnt. Auf 90 Inseln gibt es Resortanlagen, auf denen urlaubsmäßig bei Halbpension oder Alles Inklusive, Bier, Wein und Cocktails konsumiert werden können. 110 sind „Einheimischen-Inseln“, mit dem dem Glauben entsprechenden Alkoholverbot. Dafür können die einheimischen Männer bis zu fünf Ehefrauen haben (was wiederum auf den Touristeninseln nicht so  gern gesehen wird). In der Neckermann-Infomappe steht, dass dies dem Maledivenmann nur möglich ist, wenn er seinen Harem auch ordentlich verpflegen und versorgen kann. Wahrscheinlich bliebe dem lokalen Durchschnittsmann sowieso kein Taschengeld für ein Seidel Importbier übrig. An den feurigen Blicken der nur zur Hälfte einheimischen Kellner (die anderen Service-Mitarbeiter kommen aus Sri Lanka, Indien und Bangladesch ) kann ich allerdings erkennen, dass hier noch Potenzial und Potenz frei sind. Nicht nur in Richtung der meist üppigen, russischen Pseudooligarchenfrauen.
 In den Reiseführern steht, dass es im Oktober/November zwanzig Tage mit zumindest sieben, acht Sonnenstunden gibt. Das gilt heute gerade gar nicht, es tröpfelt.  In Südindien wütet der Zyklon „Nilam“, im TV wird berichtet, dass dort über 100 000 Bewohner evakuiert werden mussten. CNN zeigt uns die Auswirkungen von „Sandy“, den sie Hurrikan-Monster und Frankenstorm nennen. Er verwüstet Haiti und die US-Ostküste, setzt die New Yorker U-Bahn unter Wasser. Da kann uns die Regenwolke, die uns das Monsunrestl geschickt hat, nicht wirklich stören. Wir nennen sie „Frankenstorm junior“.
Trotz schmutzigweißem Himmel und einem Sonnenuntergang ohne Sonne überwältigt uns der weiße Sand, das türkisfarbene Wasser der Lagune. Die Robinsonstimmung währt nur kurz, das Abendessen beginnt mit Verwunderung. Zum offiziellen Beginn um 19.30 strömen hunderte von Resortgästen ins Riesenrestaurant. Aber: alles ist bestens organisiert, jeder hat seinen fixen Tisch und flinken Kellner, es gibt drei lange, überreichliche Buffetstationen und große Auswahl. Das Anstellen und Umgehen der spitzen Ellenbogen der drängenden chinesischen Urlauber (meist aus Singapur) dauert jeweils nur maximal zwei Minuten. Beeindruckend, hochprofessionell, die Entspannung fördernd.
Zweimal komme ich abends an der Rezeption vorbei. Wie auch wir vorher sitzt jeweils ein Grüppchen Neuankömmlinge in der Lobby und erwartet die Instruktionen und den Zimmerschlüssel. Sie wirken irgendwie nicht im Paradies angekommen. Die erste Gruppe hat soeben einen heftigen Wolkenbruch erlebt (-böser Junior!). Die zweite fragt sich, warum gerade jetzt und hier und unter lautem Geschrei Halloween gefeiert werden muss (ich frage mich: warum muss unser Kellner wie Frankenstein Senior verkleidet sein?). Am nächsten Tag werden wir alle relaxte Malediveninsulaner sein.  

Obwohl ja früher hauptsächlich Portugiesen und Engländer in der Region kolonial aktiv waren, merke ich französische und österreichische Einflüsse. Die maledivische Fahne ist grün auf rot. Grün wie der Friede, die Farbe des Propheten, wie die Kokospalmen und die Hoffnung. Die Hoffnung auf schönes Wetter und auf liberte - die Freiheit, sich innerhalb von ein paar Stunden Gesicht und Rücken zu verbrennen. Rot wie das Blut, das für die Unabhängigkeit vergossen wurde und rot wie egalite, die Gleichheit beim Sonnenbrand. Egal, ob Urlauber vom Baikalsee, Gardasee oder Neusiedlersee, die über dem Äquator fast senkrecht stehende Sonne bräunt rasch und heftig. Zuerst und vor allem aber rötet sie. Kreiert auf allen Körpern die Farben Austrias: rote Nase, weiße Bauchfalte, rote Knie. Fördert damit fraternite, das Gemeinsamkeitsgefühl, das uns mit unseren sonnenanbetenden Brüdern und Schwestern verbindet.
Von der vor einigen Monaten geführten Diskussion über die Schließung der Wellnesseinrichtungen merke ich nichts (mehr). Hier hat sich offensichtlich das nationale Tourismusministerium gegen die Religionsdogmatiker behaupten können. Massage ist eben nicht gleich Massage.

1.November 
Allerheiligen-Frühschoppen auf der Terrasse des italienischen Restaurants gleich beim kleinen Hafen, mit unserer Insel durch einen 150 Meter langen Holzsteg verbunden. Das Lokal ist fast voll, Asiaten mittagessen ihre Nudeln a la Marco Polo eben früh. Wir begnügen uns mit einem großen Bier, verfüttern etwas der uns servierten Grissini an die unzähligen, unterschiedlich großen und bunten Fische. Sehen erstmals auch einen rund 80 Zentimeter langen Hai. Als wir am nächsten Tag dort schnorcheln, begegne ich wieder einem Hai, diesmal sogar etwas größer. Er ignoriert mich gastfreundlich. Als wir dann aber auch einen Rochen (Stingray) mit langem Schwanz , aber gottseidank unausgefahrenem Stachel, auf uns zu schwimmen sehen, ist mein Quantum Mut und Leichtsinn aufgebraucht.
Der weitere Aufenthalt verläuft unaufgeregt: ausschlafend, strandspazierend, dauerfotografierenden Asiaten ausweichend, sonnencremeauftragend, weiter schnorchelnd, buffetgeniessend, sternderlschauend, lässig kleine Getränkezwischenrechnungen unterschreibend und zum Schluss überrascht eine riesige Gesamtabrechung vorfindend. Hoffentlich lässt sich der Klimawechsel Zeit und uns allen das Paradies der 1000 Inseln noch Jahrzehnte lang genießen.
4.November
Unser Rückflug geht vorerst  wieder zurück nach Colombo (dort treffen wir wieder unsere Gruppe und fliegen mit Qatar Airways über Doha zurück nach Wien). Der Airbus der Sri Lankan ist schon ziemlich in den Jahren, ganz im Gegenteil zum erfreulich jungen und sehr freundlichen Bordpersonal. Später wird mir auffallen: die Kleidung der Qatar-Flugbegleiterinnen vermittelt konservative Ausgeglichenheit, die der Lankan-Stewardessen lassen mich eher an (Stoff-) Sparmaßnahmen denken.
    
Dieses Mal haben wir fast alle einen Fensterplatz. So kann ich den Start und die gleich danach auftauchenden, türkisen Inselringe sogar filmen >>>. Abschied? Auf Wiedersehen!
    
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SRI LANKA - Kandy und "Buddhas Beisserchen"

29.Oktober 2012
Auf dem Weg zum Zahntempel in Kandy. Wir haben die Sicherheitsschleuse passiert, gleich werden wir unsere Schuhe abgeben und uns in den Strom der weissgekleideten Pilger einreihen. Die heiligen Fahnen und die Regenschirme sind vorerst die einzigen Farbtupfer im warmen Regen. Sunil, unser Guide, erklärt uns kompakt Bauwerk, Geschichte und Gegenwart und wie Buddhas Zahn hierher kam.
Vorerst noch ein Schwenk weiter nach Südosten, nach Singapur. Im 3. Stock des Buddha Zahnreliquien-Tempel&Museums, unter einer roten Lotus-Decke mit vielen Abbildungen des Erleuchteten, befindet sich ein goldener, pagodenförmiger Schrein. Darin befindet sich ein Zahn Buddhas. Viele Gläubige kommen zwischen täglichen Trommel- und Glocken-Zeremonien, um Glück und Gesundheit zu erbitten und ihr Karma zu mehren. Durch Beten und durch Spenden, die im Hightech-Stadtstaat natürlich auch online möglich sind.

Die Geschichte (Legende) dieses Buddha-Zahns beginnt in Sri Lanka, frühe Hochburg des Buddhismus (was wir in den vergangenen Tagen unserer Rundreise sehr eindrucksvoll sehen konnten), von wo er als Geschenk und um die sich ausbreitende Religion zu fördern, ins alte Burma, nach Bagan gebracht wurde (so ähnlich, aber mit mehr Zwischenstationen und Durcheinander, erging es auch dem heiligen Smaragd-Buddha, der heute in Bangkok angebetet und bewundert wird). Wo der Zahn seine Wurzeln hat und wie er in Indien extrahiert wurde und nach Sri Lanka kam, verschweigen die alten Geschichten. Die jüngste Geschichte war in der “Süddeutschen” unter dem fast unreisserischen Titel “Buddhas Beisserchen” zu lesen. Der Zahn wurde erst 1983 wieder gefunden, dann einem Mönch aus Singapur übergeben. Dieser errichtete mit Millionen an karmapositiven Spendengeldern den Tempel in Chinatown. Und muss sich jetzt gegen Vorwürfe, der 7,5 cm grosse Zahn stamme von einem Wasserbüffel, wehren.

Nun noch ein Hupfer nach Norden, auf die Hongkong-Insel Lantau. Hier sitzt seit 1993 neben dem Po Lin-Kloster (EASTLINK-Empfehlung) ein riesiger, 34 Meter hoher, bronzener Buddha. Im 3.Stock der angeschlossenen Hallen befinden sich zwei Buddha-Reliquien, die als Geschenk ebenso von Sri Lanka nach Hongkong gebracht wurden. Sie sind nicht größer als ein Reiskorn (keine Zahnplomben, sondern angeblich Knochensplitter). Auf der Homepage des Klosters finde ich die erstaunliche Information, dass nach der Feuerbestattung von Buddhas Körper (480 v.Chr.) über 84 000 Teilchen in der Asche zurückblieben (ich lerne weiter: die bei der Verbrennung kristallisierten Rückstände heissen in Sanskrit “Sarira”). Ich habe damit auch die Erklärung, wieso ich auf meinen zahlreichen Reisen kreuz und quer durch Asien so viele Reliquienschreine sehen konnte (ob sie nun Pagode, Stupa, That, Dagoba, Paya, Chedi oder Chörten heissen…).


Hier im Dalada Maligawa-Tempel in Kandy ruht der rechte Backenzahn Buddhas stiegensteigenfreundlich bereits im 2.Stock, auch in einer goldenen Mini-Stupa. Auch hier ist er Ziel höchster Verehrung und Anbetung.
    
Er blieb nach Gautama Buddhas Einäscherung vorerst in Indien, als aber dort der Hinduismus immer dominanter wurde, brachte eine Prinzessin den heiligen Zahn, versteckt in einer Haarspange, nach Sri Lanka. Er wechselte seinen Standort entsprechend den Verlegungen der Hauptstadt. Von Anaradhapura nach  Polonnaruwa, von Damabadenya nach Kandy, wo er seit 1592 seinen endgültigen Platz gefunden hat. Bei intensiven Forderungen nach Auslieferung des Buddha-Zahns (ob nun in friedlich-religiöser oder kriegerischer Absicht) übersandten die schlauen, singhalesischen Könige einfach Zahnkopien. Zum Beispiel an den burmesischen König Annurudha (siehe Wasserbüffel), zum Beispiel an den Mongolenherrscher Kublai Khan. Auch die spätere britische Kolonialmacht musste Kult und Macht des Backenzahns anerkennen. 1948 wurde Sri Lanka unanbhängig, Hauptstadt wurde Colombo. 

Kandy ist mit dem Zahntempel (seit 1988 sogar UNESCO-Weltkulturerbe >>>) weiterhin unumstrittenes, religiöses Zentrum. Täglich wird die Schreinkammer drei Mal je eine Stunde geöffnet. Im Sommer jeden Jahres finden beeindruckende und prunkvolle Prozessionen (Peraheras) zu Ehren des heiligen Zahns statt. Mit Trommeln und Gesang, Tanz und Feuer, führt ein illuminierter (nein, nur mit vielen Lichtern behangener) Elefant den mit Girlanden geschmückten, goldenen Dentalschrein durch die Strassen Kandys. >>>   Jumbo Illuminato ab Minute 06:00

Im September 2013 waren es bereits 30 Jahre, dass die von japanischen Mönchen errichtete und gestiftete Friedens-Pagode am Wiener Donauufer eingeweiht wurde. Weniger bekannt dürfte sein, dass es im 23. Bezirk eine weitere, kleine Pagode gibt, die nach dem Vorbild der 108 Chörten auf dem Dochu La-Pass in Bhutan gebaut wurde. Sie wurde von der Österreichisch-Bhutanischen Freundschaftsgesellschaft gestiftet. Sarira-Details bzw. Näheres über einen von Sri Lanka über Bhutan nach Wien gekommenen Stiftzahn sind mir bis jetzt nicht bekannt, aber die Reliquie im Inneren des Stupas wirkt: Liesing wurde seit Jahren nicht feindlich angegriffen und ist bisher auch vom Parkpickerl verschont geblieben.

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RUSSLAND - Moskau und der Rote Oktober

11.Oktober 2012
Mitreisender Franz V. hat diesen Sonderstädtetrip für Personalvertreter nach Moskau poetisch-abenteuerlich, phantasieanregend, „Jagd auf Roter Oktober“ genannt. Und dabei so gezwinkert wie Kapitän Ramius, der Kommandant des gleichnamigen U-Boots (im Film Sean Connery). Ich bin dabei, muss aufpassen, dass diese Reise nicht moralisch abgleitet. Dass einige Reiseteilnehmer (es gilt die Unschuldsvermutung) sie als „Jagd auf blaue Olga“ missverstehen. 

Angenehmer Flug mit Aeroflot Airbus, unhektische, korrekte  Einreise und Passkontrolle, kein Koffer fehlt. Lena, eine unserer Stadtführerinnen, begrüßt uns, der Bus ist auch schon da. Alles ging bis zum Einsteigen überraschend flüssig. Und dann war Schluss mit flott. Der Straßenverkehr, bzw. der Nicht-Verkehr (=Dauerstau) in Moskau ist ja irgendwie bekannt. Aber dass er schon am Flughafen beginnen muss… Nach 15 Minuten sind wir aus den 300 Metern Flughafenstau raus und zwängen uns in den Normalstau der stadteinwärts nach Moskau fahrenden Tausendschaften. Um es kurz zu machen: es hat lange gedauert. Für eine Strecke, für die ich irgendwie sowjetische 45 Minuten in Erinnerung hatte, benötigten wir volle zwei Stunden. Natürlich inklusive Stopp bei einem Getränkekiosk. Wir waren immer live informiert. Unser Bus hatte Wlan und der Bus-Ramius einen großen Monitor mit  jeder Menge roter Linien. Moskau hat ein eigenes Online-Infosystem: „Jandex“ checkt das Verkehrsaufkommen und färbt die verstopften Straßen am Bildschirm rot. Also fast alle. Unsere erste Begegnung mit Roter Oktober. Unser Chauffeur und auch wir waren somit nie richtig verwundert, dass nichts weiterging. Wollen Sie virtuell den Moskauer Stau erleben? Hier geht’s zu Jandex >>>
Abends fuhren wir mit der Metro schon zum Roten Platz.


12.Oktober
Bei der Stadtrundfahrt kommt es zu einigen Begegnungen mit „Roter Oktober“.  Wir sind wieder mit dem Bus unterwegs, stauen uns entlang dem Moskva-Flussufer. Vorbei an der langen, aus roten Ziegeln errichteten Kreml-Mauer. Stoppen bei der mächtigen Erlöser-Kathedrale. Im dunkelroten Oktober 1931 befahl Stalin, die Ende des 19.Jahrhunderts gebaute Originalkirche zu sprengen, er wollte einen monumentalen, über 400 Meter hohen „Palast der Sowjets“ errichten. Aus den Kathedralentrümmern wurde schließlich ein Schwimmbad, und im Jahr 2000 (nach nur sieben Jahren Bauzeit) die weithin sichtbare, neue, wiederaufgebaute Christi Erlöser-Kirche. Wir betrachten die Ikonen, die Fresken, die 9000 Quadratmeter Blattgold im Inneren. Sind ganz nahe dem grünen Teppich, auf dem im Februar drei Frauen ein Punk-Gebet sangen.


Visavis, am anderen Ufer, zeigt uns Lena ein großes, rotes, fast palaisähnliches Ziegelgebäude. Es wirkt frisch renoviert. Am Dach ist ein großes Schild, ich lese: Krasnii Oktiabr.  „Roter Oktober“ hieß ab 1922 die Fabrik, die die bekannteste Schokolade der UdSSR, aber auch Torten und Pralinen produzierte. Gegründet wurde das Unternehmen 1867 von einem Deutschen, der später sogar offizieller Schokolieferant des russischen Zaren wurde. Heute ist das Gebäude Nobelimmobilie, Sitz einiger Boutiquen, eines Schokoladengeschäfts und eines Museums. Und hat – damit wir die Kurve zu unserer blauen Olga schaffen - auch Promi-Disko und Nachtclub.


Wir kurven weiter, schon droht das nächste Monument.  Viel Bronze, nur ein bisschen Oktober-Kupferrot. Beachtliche 98 Meter hoch ist das Denkmal für Peter, den Großen. Das die Moskauer so gar nicht lieben. Über Kunst kann man ja bekanntlich streiten, aber dass Zar Peter die Hauptstadt von Moskau in das von ihm gegründete St. Petersburg verlegen ließ, nehmen sie ihm übel. Eigentlich sollte das Denkmal  ein Columbus werden und zum 5oo-jährigen Jubiläum der Entdeckung der Schweinebucht und der Domrep nach Amerika gebracht werden. Aber 600 Tonnen wollen einmal in die USA oder nach Lateinamerika transportiert und die Überfahrt finanziert werden. Die elegante, fast russische Lösung: ein Kopfwechsel. Aus Christoph wurde ein großer Peter. Und bei seiner Enthüllung gefeiert wurde nicht die spanische, sondern die russische Marine.
    

Am Roten Platz liegt nicht nur die berühmte Basilius-Kathedrale, das historische Museum, sondern bekannterweise auch das Lenin-Mausoleum. Wir haben Glück, vor dem Eingang treffen wir Genosse Roter Oktober beim Luftschnappen. Mit seinem auf Rauchpause befindlichen, schnauzbärtigen Nachfolger, bis 1961 Sarggenosse. Stalins Grab ist heute in der Kremlmauer.  Das des „Unbekannten Soldaten“ liegt ganz nahe im Alexandergarten, dort findet stündlich die spektakuläre Wachablöse >>> statt (wie früher vor dem Lenin-Mausoleum). Für Eastlink-TVV im Einsatz (mit fast zu ruhiger Kameraführung): Christian S.
         
Nach der beeindruckenden Innenbesichtigung der Kremlfestung gibt es für meine Gruppe eine doppelte Überraschung. Die erste: es gibt noch einen Kreml in Moskau. Und die zweite: da fahren wir jetzt hin, dort befindet sich nämlich das Wodka-Museum. Der Kreml von Ismailovo ist dem gerade besuchten nachempfunden, ist ein erst vor rund 10 Jahren eröffneter Freizeitpark. Altrussische Architektur aus Zeiten Peter des Grossen und alte traditionelle Holzbaukunst vermischen sich mit neurussischen Disneyland-Elementen. Sehr farbenfroh, sehr kitschig.


Eine Vorstellung des Ismailovo-Kremls in Wort und Bild liefert Russland.TV. Auf Youtube >>>   Kommentatorin Irina warnt mit sympathischen Akzent:”… ist mit Sicherheit nichts für Leute, die empfindlich auf etwas Kitsch reagieren…” Im Inneren der weissgestrichenen Kremlmauerkopien befinden sich entsprechende Bauwerke: ein Glockenturm, eine große Kirche aus Holz, Restaurants, Kinderspielplatz, Bühnen, Verkaufsstände, Handwerksmarkt und fünf Museen. Wir reagieren empfindlich, verzichten unter anderem auf das Museum für russische Märchen und konzentrieren uns auf das Museum des russischen Wodkas. Es begrüßt und führt uns Tanja, viel zu jung, um uns überzeugend durch Höhen und Abgründe des russischen “Wässerchens” zu begleiten. Aber wir erfahren von den mittelalterlichen Ursprüngen, vom Wodka der Zaren, vom Wodkaverbot im Roten Oktober und den vergeblichen Bemühungen Gorbatschovs, den Alkoholkonsum der Russen zu reduzieren. Wir betrachten hunderte von verschiedenen Wodka-Flaschen in den Vitrinen. Tanja erkennt unsere Erschöpfung, reicht uns ein Stamperl Russkii Standart Wodka. Zum Abschluss. Der eigentlich ein Anfang war. Dieser Oktoberabend endete dunkelrot.
    

6.Jänner 2013 - Nachtrag
Was für uns ein historischer Ausrutscher war, ist für die Bevölkerung Russlands ein immer größer werdendes Problem. „Mütterchen Russland verliert ihre Kinder“, titelt der Kurier heute. Und liefert erschreckende Fakten: Jahreskonsum pro Person fast 16 Liter reiner Alkohol. Babys und Kinder eingerechnet. Daraus resultieren: niedrigere Lebenserwartung, erhöhte Unfallgefahr, vermehrt Verkehrstote, Fuselopfer, steigende Anzahl an Morden und Selbstmorden. Der individuellen Leberzirrhose folgt der demografische Kollaps.

Anfang Jänner 2013 startete Präsident Putin die „Jagd auf blauen Ivan“. Landesweit. Mit Verboten, Verkaufsbeschränkungen und Preissteigerungen: Mindest-Ladenfläche 50 Quadratmeter (damit entfallen die beliebten Getränkeverkaufsbuden); Verkauf nur mehr zwischen 8 und 23 Uhr; Wodka wird um 36 Prozent teurer. Und er ergänzt den Kampf gegen den Bevölkerungsschwund mit gewichtigen Einbürgerungen: Obelix wird Russe.

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RUSSLAND - Transsib 2, preisgekrönt

In Kooperation mit der Österreichischen Bundesbahn rief die Tageszeitung KURIER ihre Leserinnen und Leser dazu auf, Erlebnisse zum Thema Zugreisen zu mailen. Unzählige Einsendungen landeten in der Redaktion – was die Auswahl der drei besten Geschichten nicht gerade leicht machte. Letztlich aber fiel doch eine Entscheidung. Die Begründung der Jury: „Die erstplatzierte Geschichte enthält all das, was eine Zugfahrt ausmacht: die Beschreibung von vorbeiziehenden Landschaften und unterschiedlichen Menschen, das Gefühl von Freiheit und Weite – sowie genau die richtige Prise Humor.“ (Kurier, 22.6.2014)




Railaxen – das muss ein Wort aus Russland sein  (1.Platz; Walter Tretenhahn)

“Relax, relax..” – einige russische, zwei  mongolische Speisewagengäste und Sinja, die Kellnerin mit den Goldzähnen, verstehen nicht ganz unsere, eventuell durch zwei bis drei Wodkakostproben verstärkte Begeisterung für Pink Floyd.  “The Wall” kommt auch im Rumpelrythmus der Bahngleise als Kalinka-Alternative gut rüber. Aus unserer kleinen Lautsprecherbox, die wir, fast so alt wie Sänger Roger Waters, am dritten Tag unserer Reise mit der legendären Transsibirischen Eisenbahn schon gut beherrschen.

Wir sind zu fünft. Und uns einig, dass Bahnreisen, vor allem mehrtägige, nicht nur horizonterweiternd, sondern auch total entspannend sind. Daher fahren wir von Moskau zum Baikalsee gleich einmal durch. Plaudern, philosophieren, besuchen ohne Druck den Speisewagen und schlafen, wann und so viel wir wollen (und können). Erforschen zwanglos die Bahnhöfe während der Zwischenstopps, betrachten unterwegs die bunt bemalten Holzdörfer, die Zwiebelkuppeln der orthodoxen Kirchen und die überaus spannenden, unendlichen Birkenwälder mit immer größerer Gelassenheit. Überqueren den Ural ohne Nervosität. Akzeptieren ohne innere Unruhe die tägliche Zeitverschiebung. In Irkutsk werden es von Wien schon sieben Stunden Zeitunterschied sein. Wir aber wollen weiter, durch Sibirien, die Mongolei, bis nach Peking.  

Relaxed, doch mit Bedauern, verabschieden wir uns in Novosibirsk von unserem Abteilnachbarn und Sibirien-Guru Igor, weißhaarig, mit weicher Seele und harter Leber. Wir ahnen: in der Transsib werden Freundschaften für’s Leben geschlossen. Mit Mitreisenden, die man nie wieder treffen wird.

Am kleinen Hafen des Dorfes Listwjanka warten wir auf die Fähre, die uns über den Baikalsee zur alten Bahnstation Port Baikal bringen wird. Dort werden wir zusteigen, eine Etappe in einem Sonderzug mit  deutschen Reisegästen auf der historischen Uferstrecke zurücklegen und bis nach Ulan Bator fahren. Wir Ösis werden bereits am Pier neugierig betrachtet, taxiert. Auf die Frage, woher wir denn auf einmal kämen und wer wir seien, antwortet unser Ernst, der alles andere als ernst ist, spontan und leicht aufsässig: “Wir sind eine Splittergruppe der Wiener Philharmoniker”. Es dauerte nur drei Stunden, dann besuchten uns bereits zahlreiche Fahrgäste an unserem neuen “Stammtisch” im Barwaggon. Ein Gerücht hatte sich in Windeseile im Zug verbreitet: „heute Abend gibt es ein klassisches Kammerkonzert“. Während sich die hochkulturinteressierten Transsib-Gäste noch im Gang drängten, saßen wir schon wieder entspannt bei einem Glas georgischen Rotweins in unserem Abteil. Und waren uns ziemlich sicher: “Railaxen” muss ein russisches Wort sein.


  

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NORDNORWEGEN - Hasentanz am Nordkap

Trolle sind Fabelwesen aus dem hohen Norden. Dachte ich seit den Zeiten, als mir meine Großmutter Trollgeschichten aus einem riesigen Märchenbuch vorlas. Nun schon ein paar Jahre her, aber in meinem Langzeitgedächtnis perfekt abgelegt. Mit den Trollen sind zahlreiche mystische Legenden verbunden, sie leben in den Wäldern Skandinaviens. Daher war die Überraschung groß, als ich unlängst bei einem Besuch im Kellerlabyrinth der Weinbauernfamilie Gaunersdorfer >>> in Großengersdorf (Marchfeld/Weinviertel; nur 20 km von Wien) eine unheimliche Begegnung hatte.
 
Ich war der Letzte unserer kleinen, weinverkostenden Gruppe, hatte mich vom Weinheber gerade verabschiedet, wollte gerade die Kellerröhre verlassen. Da sah ich hinter einem Faß im Presshaus ein kleines, leicht buckliges Wesen,  mit großen, erschrockenen Augen und einer nicht richtig kleinen Nase. Ein Verkostungsopfer? Ein verirrtes Bergzwergerl aus dem nahen Böhmen? Ein Wagram-Wichtl? Nein, es war ein Verwandter einer nördlichen Trollfamilie. Er hieß Weynbard und an seiner geröteten Nasenspitze erkannte ich, dass der Veltlinerschwund hier im Keller nicht nur auf Verschütten oder undichte Fässer zurückzuführen ist. Es hatte ihn mit schwedischen Truppen im Verlauf des Dreissigjährigen Krieges 1645 ins Weinviertel verschlagen, wo er sich relativ rasch akklimatisieren konnte. Seit vielen Jahrzehnten wünscht er sich, zu seinen Schwestern und Brüdern zurückkehren zu können.
   Eine durchschnittliche Trollfamilie
  Das Denkmal des Unbekannten Trolls am Hafen von Honningsvag

Aber Trolle haben bekannterweise ein Problem: wenn sie in die Sonne gehen, werden sie zu Stein. Zahlreiche Felsen in Skandinavien zeugen von diesem genetischen Defekt. Am Ufer des bekannten Porsanger-Fjords hat es eine Trollgruppe aus Weynbards Familie getroffen. Trollholmsund heißt der Uferabschnitt mit den acht Dolomitfelsen.

Die versteinerten Trolle am Trollholmsund© Stabbursnes Naturhaus und Museum
Es gibt nur eine Möglichkeit, Weynbard zur Rückkehr in die Berge und Wälder Norwegens zu verhelfen. Er erklärt mir: nur wenn die Mitternachtssonne, genau in der Sekunde des Übergangs von der Abend- zur Morgenröte, durch das Lieblingsgetränk des Trolls scheint, kann der Bann gebrochen werden und die Rückreise auch tagsüber und ohne Versteinerungen erfolgen.

Ich bin offenbar auserwählt, Weynbard zu helfen. Denn zufälligerweise begleite ich Mitte Juli 2014 eine Gruppe auf die Lofoten, die faszinierende, uralte Inselgruppe in Nordnorwegen. Mit einem Schiff der Hurtigrute ist es von dort nicht mehr weit Richtung Nordkap, wo die Sonne mitternachts die vom Troll geschilderten Bedingungen erfüllt. Auch das Getränk ist rasch gefunden. Süßen Met (Honigwein) trinken sie gerne, die Trolle. Aber Weynbard hat im Verlauf der vielen Jahre in und unter Großengersdorf, vor allem im Gaunersdorfer Weinkeller, seinen Geschmack verändert. Sein Favorit ist der grüne Veltliner, und hier besonders der DAC (- keine wirkliche Überraschung). Mit der Farbe und der Kraft der Sonne und den Geschmacksnoten von Wiesenkräutern, die ihn an die norwegischen Sommerwiesen und Fjelle erinnern. Andreas, der Jungwinzer, übergibt mir einen Karton “Weinviertel DAC” von der Riede Hasentanz. Den ich ja selbst gerade und mit Begeisterung verkostet hatte. Er glaubt vielleicht, ich sei ein Süffler, aber ich habe eine Mission…

Am 21.Juli abends ist es soweit. Robert, erfahrener Nordland-Reiseleiter und Kenner zahlreicher Trollanekdoten, führt uns über die Hochebene der Nordkapinsel Mageroya zum nördlichsten Punkt Europas. Der dafür bekannt ist, dass es oft stürmt, dass sich die Mitternachtssonne sehr oft hinter dichten Regenwolken und riesigen Nebelbänken verbirgt. Robert macht uns keine Illusionen, unsere  Chancen sind gering. Von unserem Hotel in Honningsvag, dem Hauptort der Insel, fahren wir mit dem Bus die 31 Kilometer zum Nordkap. Schon nach fünf Minuten sind wir im dichten Nebel, können nicht einmal die spektakulären Fjorde, bunten Fischerhäuser und schon gar nicht die Freunde der Trolle, die Rentiere, sehen. Wozu habe ich die schwere Veltliner-Last über tausende Flug- und Buskilometer auf mich genommen? Ist meinem Mitleid mit dem Troll und meiner Hilfsbereitschaft kein Erfolg gegönnt? Muss Weynbard für weitere Jahrhunderte anonymer Alkoholiker in den Gängen des Gaunersdorfer Weinkellers bleiben?

Wir erklimmen die letzten Serpentinen zum Kapplateau. Und plötzlich wird es heller. Die Hochebene ist bereits über den Wolken, die Sonne scheint direkt und tief durch die Windschutzscheibe unseres Busses. Robert und ich und die gesamte Gruppe sind erleichtert, Vorfreude kommt auf. Schon erkennen wir das große Gebäude der Nordkaphalle und im Hintergrund, direkt vor dem Sonnenball, das berühmte Monument mit der Weltkugel. Ich erkundige mich am Infomationsschalter: genau um 0.15 wird die Sonne ihren tiefsten Punkt erreichen, aber nicht untergehen und in ihrer gesamten Größe sichtbar bleiben.

 

Alles weitere ergibt sich von selbst. Genau zum richtigen Zeitpunkt und zur Verwunderung der zahlreichen Nordkap-Besucher platziere ich die Flasche so, dass die Mitternachtssonne durch den DAC Veltliner scheint.

     Prost, Weynbard!
Weynbard kann nach genau 370 Jahren wieder zurück in seine nordische Heimat. Und der Gaunersdorfer Keller ist um einen Besucher ärmer, aber um eine Geschichte reicher. Die Geschichte vom Hasentanz am Nordkap.
INFO: 8-tägige Sonderreise von Eastlink für den Zentralverband der Kleingärtner Österreichs in Kooperation mit dem Reiseveranstalter und (unter anderem) Nordland-Spezialisten GTA-Sky-Ways. Dieser bietet verschiedene Reisevarianten zur Zeit der Mitternachtssonne an, die über Eastlink buchbar sind. Zusätzliche Sonderprogramme, Begegnungen, Fachtreffen etc. für Clubs und Organisationen möglich. Angenehme Sonderflüge mit AUA, kein Umsteigen! Österreichische Komfortbusse!

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Montag, 1. Dezember 2014

CHINA - Citytrip Peking

4.September 2012
Ankunft in Peking um fünf Uhr früh, unsere AUA ist mehr als pünktlich. Morgengrau mischt sich mit Beton-Grau und schimmerndem Stahl-Grau des supermodernen Beijing International Capital Airport (dessen Terminal 3 ist das größte Gebäude der Welt – gleich der richtige Einstieg ins neue China). Dazwischen die Farbtupfer der noch geschlossenen Geschäfte und der Richtung Immigration schlurfenden Fluggäste. Alles ist weitläufig, supermodern, kontrolliert, geregelt. Die Shuttle-Bahn, die uns zum Ankunftsterminal bringt, ist computerferngesteuert. Auch wir warten etwas ferngesteuert auf unsere Koffer. Vergleichen ein bißchen und vergeblich mit dem neuen “check-in 3” gestern beim Abflug in Wien-Schwechat.  (Im Oktober 2017 soll ein zweiter internationale Flughafen eröffnet werden. Mit bescheidenen 9 Pisten. Ausgelegt für 60 Millionen Fluggäste.)

© Foster                 Beijing Capital


Am Ausgang werden wir von zwei Zhangs begrüßt. Einer ist mein langjähriger Geschäftspartner, der andere ist der Pekinger Fremdenführer. Beide sind ekelhaft hellwach. Der Vorteil der frühen Ankunft: der Strassenverkehr ist ebenso erst am Erwachen wie wir, die breite Autobahn gehört fast nur uns. Eine Stunde später wären wir schon im Morgenstau gesteckt. Ich sehe auch zwei Radfahrer.
Wir wohnen im Paragon Hotel, einem modernen Gebäude mit großem Atrium visavis des alten Hauptbahnhofs. Zur vollen Stunde klingt vom Bahnhofsuhrturm die alte Mao-Hymne “Der Osten ist rot”. Ziemlich retro, skurril, spassig. Zumindest die ersten zwei Mal. Beim heutigen Jetlag-Nachmittagsschlaf und dann täglich um sechs Uhr früh wird mich der rote Osten brutal aus meinem Schlaf reissen. Ich werde mich rasch nach der Vorstadt-Morgenruhe von Wien-Mitte sehnen.
Die Zimmer sind jetzt aber noch nicht verfügbar, daher geht es gleich los. Zum Tiantan, dem Himmelstempel. Wir sind zur richtigen Zeit dort. Die älteren und alten Pekinger pflegen ihre Traditionen. Hängen ihre Vogelkäfige auf, spielen chinesisches Schach und Karten. Machen ihre Körperertüchtigungen, wecken ihr Qi, teilweise in großen Gruppen. Etwas weiter turnen, nein, schwingen zahlreiche Pärchen zu chinesischer Almdudlermusik. Und beim Aufgang zur Tempelanlage tanzen hunderte Frauen und Männer den tibetischen Schneewalzer. Viele Frauen glauben, sportlich-elegant gekleidet zu sein. Viele glauben auch, tanzen zu können. Sie sind alle sehr engagiert, konzentriert und tüchtig. Ertüchtigt. Traditionelles China schon zum Anfang unseres Aufenthalts.
    
Alle öffentlichen Strassen und Plätze und natürlich die historischen Besichtigungorte sind in China blitzsauber. Wir wandern auf dem Weg vom “Mittelpunkt der Erde” (glauben zumindest die Chinesen; wir wissen: der neue Nabel der Welt liegt in Franks Großwaltersdorf) zum Himmelstempel. Auf der fengshuimäßig angelegten und Qi verströmenden Nord-Süd-Achse. Mein dadurch energiegeladenes Auge entdeckt ein paar weissgraue Brösel nahe der marmornen Terrassenbrüstung. Mein durch eigenen Charakter, aber vor allem durch stetiges, fast freundliches Erinnern meiner Frau geschultes Sauberkeitsbewusstsein schlägt Alarm. Sofort nehme ich meinen Klappbesen aus dem Reiserucksack.. schwupps, schon fügt sich die schmutzbefreite Bodenfliese wieder in höchster Harmonie in den keimfreien Platz rund um den Himmelstempel, der eigentlich kein Tempel ist, sondern die “Halle der Ernteopfer”. Hier haben die Ming- und Qing-Kaiser um gute Ernte gebetet... 
Verunsicherung kommt auf. Waren das zuerst auf dem Boden Reiskörner? Von mir leichtsinnig weggekehrte Opferreste? Sie bekommen plötzlich eine kosmisch-spirituelle, auch kosmo-ökonomische Bedeutung: werde ich durch meinen Putzfimmel an der nächsten Mißernte schuld sein? Wird jetzt die chinesische Regierung umgebildet? (Anmerkung: ist schon passiert). Wird dadurch der Kurs des Euro steigen? Ist Griechenland und Kärnten gerettet?

Genug der Spekulationen, ich kann nicht mehr schweigen. Meine Besen-Aktion hatte viel schlimmere, ja für die chinesische Geschichte und das Selbstbewusstsein des "Reichs der Mitte" schreckliche Folgen. Der Himmelstempel begann auf einmal zu schrumpfen, dann verschwand er vollkommen. Die Bilder dokumentieren es: unsere Gruppe betrachtet erschrocken die ersten Veränderungen. T., unser AUA-Begleiter, hat sich schon mit Schrecken abgewandt. Bild 2: der dramatisch verkleinerte Himmelstempel. Die Menschen laufen verwirrt und verunsichert herum. Und schließlich: der Tiantan hat sich aufgelöst, ist einfach weg. Übrig bleibt nur der Marmorsockel.
         
Abends hat uns der Besuch einer Teestube, wo auch Reisschnaps und Johnny Walker serviert wurden, geholfen, den Schock zumindest zu lindern. Ich werde nie wieder einen Besen angreifen.

Pflichtbesuch am Tianmen-Platz, dem "Platz des himmlischen Friedens", dem mit 58ha größten Platz der Welt. Den gibt es noch, übrigens seit dem 15.Jahrhundert. Hier herrscht inmitten hektischer Besucher tatsächlich “himmlischer Friede”. Überwacht von zahlreichen Sicherheitsleuten und Polizei. Zum Teil offen, zum Teil versteckt oder unglaublich unauffällig. Von den Police-Segways faked in China sind wir beeindruckt. Auch den Besuch im Mao-Mausoleum lassen wir uns nicht entgehen (da es erfreulicherweise heute keine Besucherschlangen gibt), gehen an Unmengen von weissen Blumen und am Kristallsarg vorbei – Fotografieren leider strengstens verboten.
               
    
Kein Peking-Besuch ist komplett ohne Besuch der Grossen Mauer. Und dem Verschmausen einer Peking-Ente. Auch wir hielten uns dran.
6.September
Bis zu 100 000 Tausend Besucher stürmen zu Hochsaisonzeiten den eindrucksvoll restaurierten Abschnitt der Mauer am Badaling-Pass. Pro Tag! Der Großteil kommt zeitig bis vormittags, ca. 70 000 Chinesen sehen gerne allein die aufgehende Sonne, spazieren, fotografieren und unterhalten sich. Nachmittags sind es immer deutlich weniger. Und aus Erfahrung weiss ich: fast alle Besucher gehen nach rechts (Nordosten) aufwärts. Nach links, in Südrichtung, besteigt fast niemand den Mauerkoloss. Wir sind daher ganz allein. Können ungestört die teilweise sehr steilen Passagen und Stiegen erklimmen und herrliche Panoramafotos machen. Und: wir haben den blauesten Himmel, den ich je in China gesehen habe. Es gibt natürlich auch weitere zugängliche Mauerabschnitte - siehe "Reiseziel China".
         

Abends steht "Peking-Ente" am Programm und auf der Speisekarte. Das bekannteste und berühmteste Gericht in Peking und ganz China. Der Koch braucht eine langjährige Ausbildung, bis er perfekt zubereiten und tranchieren kann. Ich hab ihm über die Schulter geschaut >>>
Kommentare, Anregungen, eigene Erfahrungen, Vorschläge, Reiseanfragen etc. sind willkommen!  tretenhahn@eastlink.at

THAILAND, Phi Phi - Ausflug zu den BRIC-Inseln

Oktober 2013. Gleich vorweg, es geht hier eigentlich um die Besucher aus den RIC-Ländern (BRIC >>>) Der B-Anteil beschränkt sich nur auf den Stringtanga einer französischen Urlauberin, mit dem sie bei ihrem Morgenspaziergang Copacabana-Flair auf dem fein-weißen Sandstrand im Nordosten der thailändischen Andamanen-Insel Phi Phi Don verströmte. Von mir sensibel registriert, von den zahlreichen chinesischen Hotelgästen auf ihrem Weg zum Frühstücksbuffet unbeachtet. Auch ich morgenspaziere, hab mir schon die feine Bungalowanlage des Zeavola Resorts angesehen, und das P.P. Natural Resort, in dem ich bereits vor mehr als zwanzig Jahren gewohnt habe (als es noch P.P. International hieß und die einzige gute Anlage auf Phi Phi war). Dort finde ich das wahrscheinlich einzige Verbotsschild der Insel.
  Auf Phi Phi herrschen strenge Regeln: Das Streicheln von Seemöwen und Seekatzen mit löchrigen Händen ist verboten!

Eine chinesische Familie hat offensichtlich auch sehr früh gefrühstückt. Um noch bei Morgenstimmung halbprofessionelle Honeymoon-Fotos zu schießen. Er ist offensichtlich sehr verliebt, seiner groß gewachsenen Junggattin entkommt kein Lächeln. Wie auch, sie musste bei rund 28 tropisch-feuchten Morgengraden (wieder) in ihr bodenlanges, weißes Brautkleid schlüpfen und wird von ihrem Mann permanent fotografiert. Als ihr die Posen ausgehen, übernimmt die Schwiegermutter lautstark das Kommando. Schwiegerpapa beobachtet interessiert das Meer.

In der thailändischen Tageszeitung „The Nation“ habe ich gerade gelesen, dass das bei uns beliebteste asiatische Reiseziel auch im „Reich der Mitte“ immer populärer wird. Bereits vier Millionen Chinesen  besuchen pro Jahr Bangkok, machen kurze Rundreisen oder spazieren frühmorgens durch die Gegend wie zum Beispiel hier am Laem Tong-Strand im Norden der Insel. Fotografieren ununterbrochen, shoppen und genießen die Schätze der siamesischen Küche. Noch wehrt sich das offizielle Thailand gegen die von China gewünschte Visaabschaffung und begründet dies mit noch nicht ausreichender Infrastruktur.

Vor zwei Jahren besuchte ich eine Veranstaltung des thailändischen Fremdenverkehrsamtes während der Reisemesse ITB in Berlin. Und vernahm mit großem Staunen, dass die Zahl der Touristen aus Russland ebenfalls die Millionengrenze überschritten hat. Der russische Markt war damit ungefähr gleich groß wie der gesamte westeuropäische. Heute haben uns Iwan und Irina bereits überholt. Den in Bangkok, Pattaya und Phuket aufschlagenden Maschinen aus Kaliningrad, Krasnojarsk und Wladiwostok entsteigen massencharterhaft sonnenhungrige russische Gäste.

Dies hat auch für die in unseren Ohren so exotisch-paradiesisch klingenden Phi Phi-Inseln Konsequenzen. Phi Phi Lei heißt die unbewohnte, landschaftlich spektakuläre Insel, Phi Phi Don ist die andere, die bewohnte, die mit den Sandstränden und Resorthotels. Stark betroffen vom Tsunami 2004,  heute wieder beliebtes, sehr beliebtes Ausflugsziel der Urlauber aus Phuket, Koh Lanta und Krabi. Es ist 11.15 Uhr, zwei Schnellboote mit jeweils beachtlichen drei 225 PS starken Honda-Motoren nähern sich geräuschvoll, landen ganz nahe bei uns und spucken rund 50 russische Touristen aus. Von der 3-jährigen Natascha im Arm von Wladimir, dem Mittelschicht-Oligarchen, über das Fast-Modell Tatjana bis zur leicht orientierungslosen, aber gemütlichen Olga-Oma. Unter strengem Kommando ihrer Reiseleiterin sammeln sie sich am Strand, erhalten ihre Essenskoupons und werden dann sofort ins nahe Restaurant geleitet. Das große Ausflugsschiff  und weitere Schnellboote aus Phuket mit hunderten von internationalen Tagestouristen aus allen Kontinenten  werden erst in einer halben Stunde ankommen.

 
Sehr gut sind sie im Eravan Palms Resort auf hungrige Touristen aus Russland eingestellt. Ein reichhaltiges Buffet ist vorbereitet, und Unmengen an aufgebackenen Laberln, Alternativgebäck zu dem in Russland so beliebten Schwarzbrot. Was auch ein bisschen anders ist und mir als Singha-Sympathisant sofort auffällt: es wird kein Bier serviert. Dafür werden aus der Strandbar nebenan viele weiße Kartons gebracht und auf die Tische verteilt. Es ist Sang Som, der bekannte Thai-Rum. Auch Olga-Oma sagt na starovje.

Die russische Gruppe ist gerade bei der Thai-Version von Beef Stroganoff und beim Nachschenken, als mit ohrenbetäubendem Lärm eine Flotte von vier Longtail-Booten den schmalen, abgegrenzten Bereich der Schwimmer raffiniert umschifft und routiniert-elegant anlegt. Rund dreißig indische Besucher, alles Männer, betreten den mit den mittlerweile gelandeten Tagesbesuchern und uns Hotelgästen nicht mehr ganz so einsamen Paradiesstrand. Lassen sich von meiner, das Uferpanorama nur unwesentlich beeinträchtigenden Strandliege nicht stören. Sie sind, auch später, leicht zu identifizieren: Sie haben alle aus dem Badezimmer ihres Hotels in Phuket ein hellblaues Handtuch mitgenommen und geben es nicht mehr aus der Hand. Der Großteil der Inder hat dichte Schnurrbärte, die anderen bis zu mehr als dreißig Zentimeter lange, gewaltige Vollbärte. Die meisten setzen sich einfach in den Vorgarten des Strandrestaurants und verweilen in hinduistischem Gleichmut. Drei von ihnen tummeln sich bald schwimmwestengesichert im hüfthohen Meer, einer schnorchelt tollkühn durch die Fluten und beobachtet mangels Korallen die Muster, die die beginnende Ebbe in den Meeressand zeichnet. Dann wenden auch sie sich dem vorbereiteten Mittagsbuffet zu. Das natürlich aus viel Curry besteht. Auch sie trinken kein Bier, jeder erhält ein großes Glas Wasser.

Zwischenzeitlich hat der chinesische Göttergatte beschlossen, eine Zusatzfotosession einzulegen. Seine Braut glättet zum wiederholten Mal ihr nun schon etwas unweißes Kleid, fährt sich durch das verschwitzte Langhaar und wirft sich routiniert in romantische Pose. Ihre Großfamilie wird sich später einmal fragen, inwiefern das Bild eines im Hintergrund lauernden Vollbarts mit blauem Handtuch neben einem gerade das Mittagessen verdauenden Russen das junge Eheglück und die lustvollen Momente der Phi Phi-Flitterwochen symbolisieren. Schwiegerpapa beobachtet indessen interessiert das Meer.

Um 13.00 verlässt, angeführt von der energischen Olga, die russische Gruppe den Strand. Die 3-jährige Natascha muss jetzt alleine gehen, Wladimir konzentriert sich auf sich selbst. Angekommen sind die Ausflügler mit 675 PS. Von der Insel verabschieden sie sich mit 67,5 Promille. Was für 35 gestandene Mannsbilder ja nur zu vernachlässigende 1,9 Promille pro Russki sind.


Genau 120 abgemessene Schritte südöstlich von dieser Abfahrtstelle beginnt das wahre Paradies, völlig frei von Tagesgästen, ankernden PS-Riesen, Longtail-Konvoi und Massenausspeisung. Hunderte Meter feiner, weißer Sandstrand, Palmen und Tamarisken, türkisblaues Meer sind genau das, was wir uns ersehnen und was ich meinen Bloglesern als Empfehlung mitgebracht habe. Hier, am ruhigen, entspannten und schönsten Abschnitt der Laem Tong Beach liegt das Holiday Inn Resort. Mit Bungalows und Appartments in einem Garten voll Kokospalmen, mit entsprechender Gastronomie und zwei Pools. Nur die Strandbar ist nach meinem Geschmack ein bißchen zu nahe an den ankernden Longtail-Ausflugsbooten.

Einmal Blick vom Strand des H.I. nach links, einmal nach rechts:
       
Also schlußendlich beruhigend, für D-A-CH und BRIC: in Thailand kann jeder immer noch sein persönliches Paradies finden! Einfach nur nach links gehen.

Neben dem Strand ein weiteres, ganz besonderes und absolut empfehlenswertes Highlight: auf der anderen Inselseite, auf den Klippen des Westufers des hier nur 350 Meter schmalen Nordzipfels, liegt der „H.I.Viewpoint“, ein besonders zur Zeit des Sonnenuntergangs sehr beeindruckender Aussichtspunkt. Auf dem erfreulicherweise eine Bar und ausreichend Bänke und Stühle dafür sorgen, dass der „Sundowner“ zum außergewöhnlichen Erlebnis wird.

   
Was soll man noch erleben: mieten Sie an der Rezeption ein Boot und machen Sie einen Ausflug zu den beiden vorgelagerten (unbewohnten) Inseln: Mosquito Island ist ein nettes Schnorchelgebiet (mit Korallen und erstaunlich zutraulichen Fischen), Bamboo Island bietet zudem einen weißen Sandstrand (für den 200 Baht "Nationalparkgebühr" verlangt werden). Der zwischen 14.00 und 16.00  schwer RIC-überlaufen ist. Vorher und danach können Sie sich wie Robinson fühlen.

Ein Löwe auf Inselausflug       Maledivenstimmung auf Bamboo

  EASTLINK-"Praktikant" Andreas T., der hier einem ins zu tiefe Wasser geratenen Kleinfisch uneigennützig zur Hilfe eilt
  Auch Frau Tretenhahn, bei EASTLINK zuständig für Thailand (und eigentlich eh alles; © Gunkl, der "Einstein des Kabaretts") ist über Bord gegangen und versucht mehreren streitenden Fischen gut zuzureden und so die friedliche Stimmung vor Bamboo Island wieder herzustellen. Ich studiere inzwischen die Südthailand-Broschüre des thailändischen Touristenamtes  >>> die auch umfassende Infos über unsere nächste Station enthält.

Mit der Fähre geht es durch den Marine Nationalpark der Phang Nga-Bucht nach Krabi. Leider verpasse ich das Schiff knapp und muss zu Fuß gehen. Hab aber einmal am See Genezareth ein Seminar besucht und kenn mich aus. Kann daher bei meinem Wasserlauf in Ruhe die imposante Inselwelt mit ihren malerisch-bizarren Muschelkalkformationen bewundern.
  Unterwegs ernähre ich mich von selbst gefangenen Fischstäbchen.
  Links ist Koh Poda, dahinter kann ich schon die Felswände von Krabi/Aonang erkennen.
  Auf Koh Tub (eine der unbewohnten Paradiesinseln; Pflichtausflugsziel!) treffe ich endlich auf ein Boot, mit dem ich in 25 Minuten das Festland erreiche. Ich bin das Koffertragen ja nicht so gewohnt..
Mit Bangkok Airways und EVA Air geht es schlußendlich angenehm und komfortabel zurück nach Wien. Resumee: Thailand ist und bleibt zu Recht das beliebteste Reiseziel in Asien! Und: Know-how und Beratung sind wichtig. Zum Beispiel bei EASTLINK Travel Service ;-) Sawasdee!

Kommentare, Anregungen, eigene Erfahrungen, Vorschläge, Reiseanfragen etc. sind willkommen!  tretenhahn@eastlink.at